Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band | |
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zu sehen; aber ich suche das Licht, welches die Nacht verklären kann, in Allem und bei Allen. In der Nacht der Sklaverei habe ich das Moment der Freiheit mit Glauben an den Genius Americas und mit Hoffnung auf denselben gesucht. Daß ich die Nacht so gewaltig und die Arbeit des Lichtes in den Sklavenstaaten noch so schwach gefunden habe, ist nicht meine Schuld.
Wiederum hier in der guten Wohnung meiner guten Mrs. Howland, in einem der friedvollsten und schönsten Häuser, die ich in den Vereinigten Staaten gefunden habe. Es thut wohl hier eine Weile ausruhen zu dürfen nach den Strapazen der letzten Woche, die mitunter nicht ganz gering waren. Aber ich habe dafür auch Florida gesehen und verstehe jetzt besser die Beschaffenheit und den Umfang des Reiches, der großen Heimath, die in Nordamerica für alle Völker geschaffen wird.
Aus der Heimath des ewigen Sommers reise ich jetzt nach der Heimath des Winters, nach den weißen Bergen in Neuenglands nördlichsten Staaten, und dann nach Hause, denn ich habe dann gesehen, was ich auf dieser Seite des Oceans zu sehen wünschte.
Unter den Denkwürdigkeiten bei unserer letzten Fahrt darf ich die Morgenfahrt nicht vergessen, die wir in großen Booten von ausgehöhlten Cypressenstämmen von der Ortegaplantage nach Jacksonville machten, wo wir das Dampfschiff nahmen. Der Morgen war herrlich und die Neger ruderten tüchtig und mit frischem Muth. Die Herren von der liebenswürdigen
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 343. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/361&oldid=- (Version vom 13.9.2022)