Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band | |
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„Ei, Sie würden sich doch weit besser fühlen, Sie würden sich viel, viel glücklicher befinden, wenn Sie einen jungen Mann hätten, der mit Ihnen herum ginge und für Sie sorgte.“
„Ei, ich befinde mich ganz wohl, Jim.”
„Sie würden sich aber noch weit, weit besser befinden, wenn Sie einen jungen Mann hätten, das versichere ich Sie, einen jungen Mann, der Sie lieben würde und überall mit Ihnen hinginge. Für ein Frauenzimmer ist dieses Leben das größte Unglück in der Welt, das versichere ich Sie.“
„Aber, Jim, ich bin jetzt ein altes Frauenzimmer, und ein junger Mann würde sich nicht viel um mich bekümmern.“
„Sie sind nicht zu alt, um zu heirathen, Miß, und dann sehen Sie gut aus, Miß (you are good looking); Sie sehen sehr gut aus, Maam, und ein hübscher junger Mann würde Sie gerne haben wollen und überall mit Ihnen hingehen.“
„Aber, Jim, vielleicht möchte er nicht dahin gehen, wohin ich gehen will, und wie sollte es dann mit uns werden?“
„O, er würde schon wollen, Maam, ich versichere Sie, daß er wollen würde und … vielleicht haben Sie tausend Dollars, womit Sie ihn unterhalten könnten, Maam.”
„Aber, Jim, ich würde einen Mann nicht lieben der bloß um meiner Dollars willen mit mir gehen wollte.”
„Darin haben Sie Recht, Miß, vollkommen Recht; aber Sie würden weit glücklicher sein mit einem hübschen jungen Mann, der für Sie sorgte u. s. w. u. s. w.”
„Da sehen Sie her, Jim,“ sagte ich endlich, „da droben über den Wolken ist ein großer Gentleman, der für mich sorgt, und wenn ich ihn habe, so bedarf ich keines andern.”
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/428&oldid=- (Version vom 6.12.2023)