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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

auf) und Prairien hat. Man rühmt die Scenerie an seinen schiffbaren Flüssen entlang, besonders am Mobilefluß, der nach Montgomery, der politischen Hauptstadt des Staates, hinaufführt. Und ich habe mich stark versucht gefühlt ihn hinaufzureisen. Aber die Zeit, die Zeit! … Eisenbahnen, Dampfboote, Schulen, Akademien haben in den lezten Jahren Licht und frisches Leben in diesem Sklavenstaat zu verbreiten begonnen, dessen meiste Bürgerinnen da und dort noch im Brauch haben sollen einen höhern Lebensgenuß dadurch zu suchen, daß sie ihr Zahnfleisch mit starkem Tabak reiben, wodurch eine Art von Rausch entsteht, der aufgeräumte Gefühle und dito Unterhaltung sehr fördert.

Mobiles einnehmende Damen, die ich gesehen habe, müssen sich zu den Schnupftabakfreundinnen, die ich nicht gesehen habe, verhalten wie die Magnolienblumen zu den Blumen des Bilsenkrauts.

Lebe wohl, schönes, freundliches Mobile! Lebe wohl, meine Agathe, meine theure Schwester und Freundin! Das nächste Mal mehr aus Cuba.




New-Orleans, den 15. Januar. 

Ach nein! Es wurde dieß Mal Nichts aus der Cubareise. Die Abreise von Mobile begann unter den besten Zeichen. Octavia war heiter und voll Hoffnung. Zum ersten Mal seit ihrem großen Kummer sollte sie ihre Heimath verlassen und neue Gegenstände sehen. Und sie war froh bei mir zu sein, und ich war froh bei ihr zu sein. Der gute Doctor Levert hatte

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/46&oldid=- (Version vom 20.8.2021)