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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

nicht beschreiben. Sie denken für mich, bestellen Alles für mich, sorgen für mich wie wenn ich ihre Schwester wäre, und machen Alles so artig und klug. Ich kann für diese Freunde nicht dankbar genug sein. Auch Downings sind unschätzbar für mich. Sie kamen nach New-York, um mit mir zusammenzutreffen, und sie brachten mir die allerschönsten Blumen mit. Seine dunkeln, warmen Augen, und die ihrigen, die mild und hellblau sind wie unsere schwedischen Veilchen, folgen mir auf meinem Weg und — in meinem Herzen.

Den 16. März. 

Aber ich weiß noch nicht einmal recht, ob ich überhaupt werde reisen können, so widrig fügt es sich mit den Schiffen und den — Schiffskapitänen. Der Kapitän der Segelbrigg nemlich, die ich für meine Reise auserkoren hatte, weigerte sich, als er den Namen der Dame erfuhr, die mit ihm fahren wollte, mich an Bord zu nehmen. Und als Marcus nach dem Grund fragte, antwortete er, er wolle keine Schriftstellerin an Bord haben, die sich über seine Anordnungen lustig machen und ihn in ihr Buch setzen könnte. Marcus lächelte und wollte ihn überreden das Ding zu wagen, versicherte, daß ich nicht gefährlich sei u. s w. aber der Mann blieb unbeweglich. Er wollte mich durchaus nicht an Bord nehmen. Und nun muß ich noch acht Tage warten, bis das nächste Dampfboot geht. Und das habe ich Mrs. Trollope und Dickens zu verdanken. Aber ich bin glücklich in der Rosenhütte bei meinen liebenswürdigen Freunden, und dieser Aufschub hat mir das Vergnügen verschafft, Emersons Vorträge verschiedene Male hier und in New-York zu hören. Es ist ein ganz eigener Zauber von dieser tiefen, klangvollen Stimme Worte zu vernehmen, die einen ähnlichen

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/304&oldid=- (Version vom 29.12.2019)