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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

Vorkommnissen. Auch spüre ich nach den guten Seebädern neuen Muth in mir, es mit den Riesen im Osten sowohl als im Westen aufzunehmen. Und wenn ich sie sehe, so glaube ich, daß meine Kraft riesengleich wachsen wird. Könnte ich nur Deinetwegen ruhig sein! …

Den 23. August.  

Dein Brief aus Marstrand! Ach, Gott sei Dank dafür! Er machte mich glücklich. Denn der frühere Brief hatte mir Herzensangst erregt. Wie froh bin ich, daß Du wieder zu Kräften kommst und das Leben wieder genießen kannst! Ich segne die salzigen Bäder, ich danke Gott und hoffe alles Gute für Dich in der Zukunft. Denn im nächsten Jahr werden wir zu vier bemüht sein, Deiner Gesundheit wieder abzuhelfen, ich, Du, das Meer und die Homoöpathie. Und wie angenehm, Dich ein wenig über das eine und andere so gemüthlich und lebhaft plaudern zu hören! Ueber den Einzug der Prinzessin in Stockholm; — wie freut es mich, daß sie so schön empfangen wurde und daß sie so gut sein soll und so anmuthig aussieht! — Ich sehnte mich recht eigentlich etwas von ihr hören zu dürfen. Ich hätte mit unter dem Volk sein mögen, das ihr Blumen zuwarf, und wie gern hätte auch ich ihr mein Willkommen zugerufen!

Und Jenny Lind ist wirklich auf dem Wege nach Amerika! Ein schrecklicher Willkomm erwartet sie hier. Wenn sie mit dem Leben davon kommt, so darf sie von Glück sagen. Das Gerücht von ihrer Wohlthätigkeit[WS 1] und ihrem Charakter öffnet ihr mehr noch als der Ruf ihres Kunstgenies alle Herzen und Arme, und ein Engel vom Himmel ist nicht so vollkommen, wie man sich Jenny Lind denkt, und wäre nicht halb so willkommen. Die Amerikaner sind geborene Enthusiasten,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Wohthätigkeit
Empfohlene Zitierweise:
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/196&oldid=- (Version vom 23.9.2020)