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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

nicht so interessant wie Massachusetts, Pennsylvanien und Georgien. Das Handelsinteresse war es, das zuerst das Land bevölkerte. Von Holland her kamen seine ersten Bebauer. Sie nannten das Land Neu-Niederland, und die Halbinsel, auf welcher die Stadt New-York liegt, hieß damals Manhattan, ein stattlicher indianischer Name, mit welchem man New-York noch einmal sollte taufen können. Auf Rechnung der Holländer reiste Hudson nach Amerika und entdeckte den herrlichen Fluß, der seinen Namen führt, und er beschreibt das Land ringsumher als „het schoonste land, dat men met voeten betreden kon“ (das schönste Land, das man mit dem Fuß betreten kann). Noch jetzt ist der Staat voll von Holländern, die clanartig leben und die Schulen und andre gute Einrichtungen, welche von der jetzt herrschenden gesetzgebenden Bevölkerung gestiftet wurden, nicht besuchen wollen. Der Staat New-York scheint zu dem geistigen Schatz großer Ideen in der neuen Welt nicht beigetragen zu haben. Aber die Idee einer Föderativ-Republik scheint New-York von den Generalstaaten Hollands nach Nordamerika überpflanzt zu haben. Und nun gute Nacht, meine Liebe, ich bin müde und schläfrig.




Niagara, den 7. Sept.  

Umbraust von den Strömungen dieses großen, berühmten Wunders der neuen Welt – Niagara genannt, schreibe ich heute an Dich. Und es ist groß und rühmenswerth und wunderbar schön, und gleichwohl so einfach und leichtfaßlich in seiner Größe, daß man auf

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/222&oldid=- (Version vom 12.12.2020)