Seite:Die Herrin der Unterwelt.pdf/135

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Er keckerte leise … Das hieß wohl: „Es wird schon irgendwie werden!“

– Mary ließ uns packen, satteln, – sie machte ein Gesicht, als ob sie uns eine Gnade dadurch erweise, daß sie uns begleitete. – Eifersucht etwa?! – Wer kennt sich mit Weibern aus?!

Als wir den reißenden Fluß und die Baumbrücke erreichten, als von rechts her das Donnern und Brausen mich flüchtig daran erinnerte, wie sehr nun die Industrie in meiner Heimat die einst so berühmten Trollhätta-Fälle verschandelt hat, erlebten wir die erste Überraschung, erhielten wir den ersten Beweis dafür, daß Lylian Gardens Macht doch wohl größer sei, als wir es geahnt hatten: Der gestürzte Baumriese war wie durch Zauberhand mit einer dichten Lage von Aststücken so bedeckt worden, daß man nun mit Recht von einer „Brücke“ sprechen konnte. Das Hinüberführen der Tiere erforderte trotzdem einige Vorsicht, bereitete aber keine nennenswerten Schwierigkeiten.

Dann am Kanon im Süden die zweite Überraschung: Die Zeit stimmte, – es war kurz vor drei Uhr, aber Lylian Garden empfing uns nicht, sondern ein stattlicher Wollo-Krieger mit Leopardenfell[1] als Umhang und weißwollener Schama, einem losen Obergewand, darunter enge kurze grüne Hosen, derbe Sandalen und waffengespicktem Ledergurt aus Schlangenhaut.

Der Mann machte keinen vertrauenerweckenden

  1. Vorlage: Leoparden-pardenfell
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/135&oldid=- (Version vom 31.7.2018)