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Zehnter Auftritt.
Die Vorigen. Magnus. (mit schwarzem Flor um den rechten Arm.)

Magn. Meister Rose ließ seinen Respekt vermelden, ließ er –

M. Ehrenpr. In aller Welt, wie hat Er sich ausstaffirt?

Magn. Was befehlen Ihre Gnaden? Dergleichen verstehe ich ganz und gar nicht.

Stram. Was bedeutet der Flor um den Arm?

Magn. Hoftrauer, Herr Sikkertär.

M. Ehrenpr. Er ist ein Narr! Wie kommt Er zur Hoftrauer?

Magn. Sehr natürlich! Weil ich eines Bürgers Sohn bin, so bin ich, und mein Vater war ein angesessener Bürger hier in Berlin, war er, und wohnte in der Bärenstraße; so that er, und handelte mit allerley Liqueurs. Und dann band ich mir auch den Flor um, meiner Herrschaft zu Ehren; so that ich.

M. Ehrenpr. Und seiner Herrschaft zu Ehren ist Er so gut, und reißt die Narrenpossen gleich wieder herunter?

Magn. (nimmt den Flor ab.) O Herr Jemine! Wenn die Herrschaft es trägt, so ist es vornehm; und wenn ein armer Schelm von Bedienten es umhat, so heißt es Tand und Narrenspossen, heißt

Empfohlene Zitierweise:
Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Orell, Geßner, Füßli und Comp., Zürich 1795, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Hoftrauer,_oder_das_Testament.pdf/17&oldid=- (Version vom 11.9.2022)