Seite:Die Hoftrauer, oder das Testament.pdf/19

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sagte ich; ich wette meinen Hals darauf, daß Er nicht die Gnade erhält, meine gnädige Frau mit einem einzigen Finger anzurühren, so lange Er die gelben Hosen anhat, sagte ich. Und so gieng er hin, und kleidete sich nach seinem Stande, that er.

Stram. So? Ein Schneider nach seinem Stande! Das muß brillant ausfallen.

M. Ehrenpr. Er ist ein Tölpel! Magnus! Wie ich es auch mit Ihm anfange, so wird Er es doch wohl nie lernen, sein Gewerbe geradeweges zu bestellen, ohne sich um etwas anderes zu bekümmern. Soll ich denn nun auf den Schneider warten, bis er sich umgekleidet hat?

Magn. Ihre Gnaden brauchen nicht auf ihn zu warten, sondern er wartet auf Ihre Gnaden. Denn er steht hier draussen in der Vorderstube, thut er.

M. Ehrenpr. Und da hält mich der Dummkopf mit allem seinem Geplauder noch auf.

Magn. Oh Herr Jemine! Ich mußte doch alle Ihre Fragen beantworten, mußte ich.

M. Ehrenpr. Fort, laß Er ihn hereinkommen, und laufe Er dann hinauf zu Nette, und frage Er sie, wo sie – Nu da kommt sie! (Agnete hängt die Kleider über einen Stuhl, und geht wieder. Magnus geht hinaus und öfnet dem Schneider die Thüre.)

Empfohlene Zitierweise:
Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Orell, Geßner, Füßli und Comp., Zürich 1795, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Hoftrauer,_oder_das_Testament.pdf/19&oldid=- (Version vom 11.9.2022)