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Stunden! In einem solchen Augenbliecke lassen sich unmöglich zwey Kleider ändern. (betrachtet sie.) Ja ich sehe schon, was daran fehlt, und ich will mein möglichstes thun, der Demoiselle das ihrige zu schaffen. Aber Ihre Gnaden könnten Ihr Kleid wohl dieß einemal tragen: Sie sind ja doch eine alte Dame.

M. Ehrenpr. In der That, sehr verbindlich, Meister Rose!

Stram. Ist er nicht recht gescheut, Meister? Können Ihre Gnaden mit einem Kleide gehn, das hinten zugeschnürt wird? Fehlen hier nicht garnirte Falbelas? Und wer, zum Henker! braucht gegenwärtig Robe-Aermel, ausgenommen zur Cour? Weißt er denn nicht, daß es lange Aermel seyn müssen? [1]

M. Ehrenpr. Sie haben Recht, Herr Secretaire. Man fährt sehr übel mit diesen Handwerksleuten; sie haben keinen Geschmack, keine Ueberlegung. Weiß Er was, Meister? Die Kleider müssen zurecht gemacht werden, wie Er es auch angreift.

Rose. Mehr als Eines kann ich unmöglich schaffen. Denn ein Paar meiner beßten Gesellen sind krank; und die Hoftrauer giebt mir alle Hände voll zu thun.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Orell, Geßner, Füßli und Comp., Zürich 1795, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Hoftrauer,_oder_das_Testament.pdf/22&oldid=- (Version vom 10.9.2022)
  1. Es versteht sich, daß Stellen dieser Art nach den Umständen und jedesmaligen Moden verändert werden müssen.