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schlagen Sie ihr sie ohne Umstände vor! Allein vor allen Dingen mahlen Sie ihr Reinhard mit dem schwärzesten Pinsel. Ich trete in dies Kabinet, wo ich Alles hören kann. Kommen Sie zu mir, sobald Sie fertig sind. Adieu, lieber Stram! Viel Glück zu unserm Unternehmen! (ab.)


Neunzehnter Auftritt.
Stram. (allein.)

Wenn es darauf ankömmt, ins Schwarze zu mahlen, so möchte ich wohl die Hofschlange oder den politischen Kabalenschmid sehen, der einen bessern Pinsel führte, als Secretaire Stram.


Zwanzigster Auftritt.
Stram. Charlotte.

Charl. Ich glaubte, meine Mutter hier zu finden. Sie hat mich zu sprechen verlangt.

Stram. Sie hat mir als Ihrem Vormunde den Auftrag gegeben. Sie wissen, daß ich Sie liebe.

Charl. Das haben Sie mir hundertmal gesagt, grade wenn Sie mich am meisten marterten.

Stram. Mich dünkt, ich habe es Ihnen durch die That bewiesen. Ich war Ihres Vaters vertrautester Freund. Nur ein einziges Mal in seinem Leben beleidigte er meine Freundschaft, als er in seinem Testament die Einrichtung traf, daß

Empfohlene Zitierweise:
Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Orell, Geßner, Füßli und Comp., Zürich 1795, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Hoftrauer,_oder_das_Testament.pdf/36&oldid=- (Version vom 11.9.2022)