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daß sie den seeligen Mann nicht ruhig in seinem Grabe können liegen lassen: Kann es nicht gleich viel seyn, ob er Gewürzkrämer oder sonst etwas war. (Man hört Gezänke draussen vor der Thüre.) Was giebt es da für Lärm? (sie klingelt.) Gewiß wieder Monsieur Magnus, der seine gewöhnlichen Possen treibt. (sie klingelt von neuem.)


Dritter Auftritt.
Madame Ehrenpreis. Magnus.

Magn. Da ist die Zeitung, gnädige Frau. (legt sie auf die Toilette.)

M. Ehrenpr. Was war das für ein Lärm, den Er draussen in der Antichambre verführte, mein lieber Magnus?

Magn. Das war ein Tölpel, ein Ochse, ein Grobian, gnädige Frau! Ich mußte ihn Mores lehren, so mußte ich.

M. Ehrenpr. Wer war es denn?

Magn. Ih! es war — o! ich möchte über einen solchen Esel rasend werden, so möchte ich — es war der Bothe mit der Zeitung. Er brachte zugleich eine Quittung für das vorige Jahr, so that er.

M. Ehrenpr. Nun, die muß ja doch bezahlt werden?

Magn. Ganz recht! Aber sie war nicht für uns, war sie nicht.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Orell, Geßner, Füßli und Comp., Zürich 1795, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Hoftrauer,_oder_das_Testament.pdf/7&oldid=- (Version vom 11.9.2022)