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Ich kenne ihn nicht, Mr. Hull. Von dem Morde habe ich natürlich damals gelesen. Glauben Sie etwa, daß es Waterston ist?! Das kann nicht sein. Waterston war bartlos, dieser Mann trägt einen kurzen Spitzbart.“

„In drei Monalen wächst ein Spitzbart gerade zu dieser Länge, Frau Bink. Waterston reiste am 5. Januar nach Newyork, und dieser Mann hier, den das Bild darstellt, wurde am 15. März erschossen und verblutet aufgefunden.“

„Sind das Ihre ganzen Beweise dafür, daß Waterston tot ist?“, meinte Frau Bink mit einem kühlen Achselzucken. „Ich vermag Ihnen wirklich keine näheren Angaben über ihn zu liefern. Wenden Sie sich an die hiesige Polizei, wenn Sie glauben, daß …“

Harst wehrte energisch ab. „Ich denke nicht daran. Mein Beruf als Agent für alle möglichen Aufträge erfordert sehr viel Menschenkenntnis. Meiner Agentur ist sogar ein Auskunftsbüro angegliedert, ich bin halb und halb Detektiv, und mein Freund und Kompagnon desgleichen. Wir werden …“

Frau Bink hob Schweigen gebietend die Hand. Das Würdevolle ihrer Erscheinung und ihres Benehmens kam sogar hierbei zum Ausdruck. Nur ihre Stimme klang jetzt schärfer und unangenehm überlegen. „Sie sind nicht halb und halb Detektiv, Sie sind es ganz, Herr Harst!!“

Die Sätze sollten wohl wie Blitzschläge auf uns herniederfahren. Sie hatte sich jetzt der deutschen Sprache bedient, und sie beobachtete nun die erwartete Wirkung dieser Enthüllung, daß sie „Mr. Hull“ durchschaut habe. Als mein Freund nur verbindlich lächelte, fügte sie gereizt hinzu. „Daß Sie im Eden-Hotel

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)