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„Sie haben eine Weile gelauscht, Fräulein Waga“, meinte er sehr leise.

„Ja – – zum Glück! Und das Gehörte und die Bleikugel ändern alles …“

Sie trat schnell zurück.

Mochte Harst nun auch mit einem wahren Panthersatz vorwärtsspringen, – die Tür klappte zu, und Elsie Waga hatte ihre Absicht, uns nunmehr nicht zur Freiheit zu verhelfen, durch ihre Worte und ihren eiligen Rückzug unzweideutig kundgetan.

Mein Freund zuckte die Achseln und setzte sich wieder.

„Pech, mein Alter!! Wir hätten achtsamer sein sollen!!“

Ich sagte zunächst gar nichts.

Ich mußte mich erst in die veränderte Sachlage hineinfinden.

Harst hielt mir sein Zigarettenetui hin.

„Bediene dich. Jetzt wird der Fall Waterston zur Lotterie. Wenn Elsie so klug ist, wie ich sie einschätze, müßte sie nun wissen, daß Thea Bink die Hauptgegnerin ist. Wenn sie weniger klug ist, glaubt sie, daß Frau Bink uns hier eingesperrt hat, weil sie – Thea Bink – uns als Spionin in einer anderen Angelegenheit fürchtet.“

Er gab mir Feuer, rauchte drei Züge und fügte achselzuckend hinzu: „Diese Lotterie kann bei Frau Theas Vergangenheit um ein Menschenleben gehen … – Und das ist der höchste Einsatz, den ein Spiel haben kann“, ergänzte er mit harter Stimme. „Ich habe die Bink gewarnt … Wenn sie etwa den Arzt genau wie ihren Ehemann behandelt, wird sie diesmal nicht mit sechs Jahren Zuchthaus davonkommen.“

Ich war entsetzt, mir blieb die Sprache weg.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)