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Seite:Die Mülle von Schwyndelszheym.djvu/10

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     den weipplich zerten solches zimpt
Denn wer die sach will werden ynnen
     was alle weiber yetzundt künnen
So gib in an die kunckel spynnen
     vnd zal darnach was sie gewynnen
Gredt müllerin brandt mit gesicht
     das eim der flam dz hertz durch sticht
Sie weich mit augen niemans nit
     ob sie der keiser selber byt
     do mit ir hertz sie vßhar schüt
Sie hielt all zeit ir augen styll
     als eine die verraten will
Mit den augen ir gemüt
     dem mann entzündts do mit sein bluet
     das es gantz schellig würdt vnd wyet
Wie wol ich hab ein grosses wunder
     an frümen frawen nür besunder
     das sie ir augen nit thuondt vnder
So sie das selb doch sicher wissen
     dz nersche mann seind bald beschissen
Wellendt ir belyben frum
     yns teüffels namen kere dich vmb
Nit syhe du mich an als du nit soltst
     vnd du mich yetz glich kauffen woltst
Vnzüchtig augen botten sindt
     wie man das hertz im menschen findt
Doch kundt gredt müllerin disen tandt
     Das sie mit augen in dem landt


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 5v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)