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Keiser \ künig \ fürsten \ herren
     hondt sich vor zeit nit moegen weren
Sie muosten vff diß iarzeit kummen
     so bald sie hondt den todt vernummen
Gredt müllerin ob alln ein kron
     die in so vil dienst hat gethon
Es sol sich niemans wundren dran
     das man ir iarzeit will began
     vnd dar kumpt so manch tusendt man
Es ist ein eren fraw gesein
     die yederman kundt dienen fein
Bestia sag ich für war
     freylich die best in allen vor
Insingnis meretrix auch do mit
     ya singen nach dem meister drytt
Ich muoß beschriben all ir tugendt[1]
     im alter har biß von der iugendt
Sie hatt sich ghalten also schon
     das man sie billich sol begon
Gespunnen was sie vß luter syden
     vnd kundt nie ding denn zarts erlyden
Sie was so lyß vnd zart gebachen
     das sie kundt mit dem arßloch krachen
Pfersich kernen groß vnd klein
     das thetten ir schne weissen bein
Man muost so senfft reden zuo ir
     das ir der schwindel schüß nit für
Wie wol das mich nit wunder nympt


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: tngendt
Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 5r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)