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Die glock ist frylich gossen schon
     das man so wyt hoert iren thon
     das ieder wiß zuom iarzeit gon
Man solt die grossen glocken lüten
     nit mer denn zuo den hoechsten[1] zeitten
So ist es leyder ietz vff erden
     das nur die schellen klingelet werden
Wenn sich got der herr ertzeigt
     so findt man kum ein der sich neigt
Wenn aber ietzundt iung vnd alten
     gredt müllerin will iarzeit halten
Vnd Adams ryp sehen zuo zeitten
     mit grossen glocken muoß man lytten
Denn das rypp ist wunderlich
     vnd kan allzeit erbeben sich
Das solch rypply nur allein
     me thuot denn sunst ein huffen beyn
Denn wo der tüffel vogel facht
     das wyb er zu eim kutzen macht
Vil werden durch den kutzen betrogen
     ich habs nit vß den fingeren gsogen
Denn Eua was das erste rypp
     das solche grosse hochfart trypp
Da durch sie vns vnd selber sich
     in kummer stiesse iemerlich
Do sie den appfel anesach
     so bald der teüffel zuo ir sprach
Eßt ir den apffel mit geferden


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: hoochsten
Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 8r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/15&oldid=- (Version vom 31.7.2018)