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     so werdendt ir als goetter werden
Wyssen boeß vnd auch das guot
     do fiel das weib in vbermuot
     als ein hoffertigs rippli thuot
Vnd fieng an goetlich art begeren
     vnd meynt wenn sie auch goetter weren
Auch vnderstuondt sich got zuo glichen
     doch gott zuo werden nympt vil kichen
Eua hat ein somen geseyet
     Den man noch yetz vff erden meyet
Der grundt ist an im selbs so guot
     das er so grossen wuocher thuot
Was hoff art in den wybren steckt
     die hatt vns Tullia wol endeckt
Denn do ir vatter was erschlagen
     das sie selbs hat angetragen
Vff das ir mann moecht künig werden
     saß vff ein karch sie mit geferden
Zuom radthauß ließ sie ylendts rennen
     do sie irn mann hort künig nennen
Im glück zuo wynschen in zuo griessen
     ir vatter lag todt vndern fuessen
Vnd was sunst eng die selbig gaß
     so bald der fuormann sahe das
Stuondt er styll vnd meynt im syn
     man solt den todten nemmen hyn
Bald warff das schentlich vppig wyb
     ein stuol dem fuormann in sein lyb


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 8v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)