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denen Wassern besser dauern, auch könnte man die Kunst besser begreifen, er wäre nicht älter gewesen, als sein Sohn vorjetzo wäre, wie ihn sein Vater mitgenommen und in der Wissenschaft unterrichtet hätte. Er getraute sich mit seinem Sohne auszukommen, und wollte vor Alles stehen, auch sein Haus und Hof zum Unterpfand setzen, daß er treu sein würde. Er hätte ohnedem bishero das meiste und beste thun müssen, indem sein Schwäervater ein alter Mann gewesen; dieser hätte ihn auch von seiner Besoldung noch 10 fl. als eine Zubuße jährlich gegeben.“ In seinem deshalb an Herzog Moritz Wilhelm unter dem 28. April 1704 erstatteten Berichte[1] bestätigte zwar der Amtmann das Angeben des Perlensuchers und sprach sich für die Adjunctur des dreizehnjährigen Johann Gottfried Schmirlers aus, indem er hinzufügte, „es sey wohl vorjetzo nichts anders zu thun, indem der Perlensucher sich schwerlich bequemen würde, seine Wissenschaft einem andern zu entdecken, allermaßen die Acta bezeugen, wie es sehr schwer hergegangen, ehe man ihn das vorigemal dahin disponiret, daß er es seinem Schwäervater das Perlensuchen gelehret;“ – hinsichtlich des zugewährenden Gehaltes aber gab er sein Gutachten dahin, „es werde dessen Vater nicht prätendiren


  1. Von Gottes Gnaden, Moritz Wilhelm, Herz. z. S. etc.
    Liebe getreue, Uns ist gebührend vorgetragen worden, was ihr unterm 28. Aprilis a. c. wegen Absterben des einen Perlensucher Thümlers in Unterthänigkeit berichtet, ersehet auch dermalen aus der Original-Anfuge, Was Wolf Adam Schmirler seines Sohnes halber gehorsamst gebethen. Ehe und bevor wir Uns nun hierauf eines gewissen entschließen mögen. So begehren Wir hiermit befehlende, ihr wollet des nechsten mittelst unterthänigsten Berichts euer unvorgreiffliches Gutachten, ob und in wie weit dem Sucher zu deferiren auch was ihm allenfalls noch wegen seines Sohnes zu reichen, eröffnen und fernerer Verordnung gewartten. An dem geschieht Unsere Meynung.
         Datum Moritzburg an der Elster, den 29. Aprilis 1704.
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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/155&oldid=- (Version vom 31.7.2018)