von den Priestern gesegnet und mit geweihtem Wasser besprüzt wurde, und sich dann in die Gasthöfe der Stadt zerstreute.
Wir hatten in diesem Städchen einen Studenten zum Lehnlakay gemietet, der ein armer Schluker, aber ein offner Kopf, und ein sehr unterhaltender Gesellschafter war. „Nun wie, – sagte er – hat Ihnen das Spiel gefallen?“ - „Wir können gar nicht darüber urteilen, bemerkte Atabu, so lange wir die Absicht desselben nicht kennen.“ – „Und die will ich Ihnen erklären!“ – sagte der Musensohn, und fuhr folgendermaßen fort.
„Die Kirche, worinn die Leute von der Prozession gebetet haben, gehört den Kapuzinern.“ –
„Geduld! – sagte Elafu; – was sind das für Leute, Kapuziner?“
„Kapuziner? - fuhr der Lehnlakay fort; – das sind Leute, die zur Ehre Gottes und zur Erbauung einfältiger Glaubensbrüder[1], ihr Fleisch kreuzigen, sich des Beyschlafes enthalten, eine rauhe härene Kutte, auf dem blosen Leibe tragen, und sich mehrere
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Glaubensbrüber
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/136&oldid=- (Version vom 31.7.2018)