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Seite:Die Philosophen aus dem Uranus.djvu/141

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ist dieser Pater Hexenmeister warlich nicht gewesen. Er handelte als ein freier Kenner des Menschen, der, wenn seine Einbildungskraft krank ist, oft nicht sichrer geheilt werden kann, als dadurch, daß man der in derselben herrschenden Täuschung, eine neue Täuschung entgegensezt.

Lehnlakai. Die Entzauberung war wirklich geglükt. Das Mädchen glaubte, die Rauchschwalbe, die der schlaue Priester aus seinem Busen hervorflattern ließ, sey aus ihrem Halse herausgeflogen, und durch diesen glüklichen Wahn ward sie rein. Sie ist nun ganz gesund, verheirathet und glüklich.

Atabu. Um des Mädchens willen hätt’ man die Posse immer spielen können, da kein andrer Weg zu ihrer Heilung übrig war, als der Weg des Betrugs. Aber daß nun die Priester diesen Betrug der Welt als Wahrheit aufzubinden sich erfrechen; daß sie wegen eines Narren, tausende machen, – daß sie so gar durch die Religion, die nach ihrer wahren Absicht, den Verstand bilden und das Herz veredlen soll, den erstern verfinstern und

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/141&oldid=- (Version vom 31.7.2018)