in der Nachbarschaft ergriffen, und unzufrieden mit dem Grade der Ehre, auf den die Geburt sie gestellt hatte, angelten und buhlten sie um Grafendiplome, und waren auch meistens so glücklich, gegen Erlegung der bestimmten Taxe, ihre Absicht zu erreichen. Nun war der Held unsrer Erzählung, dessen Vater bisher nur ein kleiner Graf gewesen war, mit einem mal ein Groser, und ragte über seine Standesgenossen in der Nachbarschaft eben so weit hervor, als seine Vorältern einst, da sie noch Edelleute waren, über ihre Standesgenossen hervor geragt hatten. Indeß war es dem jungen Grafen äuserst mißfällig, sich von seinen Nachbarn eingeholt zu sehen. Denn er wollte schlechterdings um ein Stufe höher stehen, als sie. Er kam daher auf den ungeheuren Einfall, sich in den Fürstenstand erheben zu lassen. Zwar fehlte es nicht an biedern Leuten, die ihm so einleuchtend als möglich bewiesen, daß diese Erhöhung nicht so wol zur Vergröserung als vielmehr zur Verkleinerung seiner Ehre, und zum Unglücke seiner Untertanen ausschlagen müßte. Allein
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/185&oldid=- (Version vom 31.7.2018)