über die Bewohner der Erde gemacht hatten. Aber wie betretten waren wir, als wir in das Innere dieses heiligen Gebäudes hineingekommen waren? – Stelle dir, groser Kalefa! das gerade Gegenteil unsrer uranischen Tempel vor, und deine Vorstellung wird demjenigen ziemlich entsprechen, in dem wir der Verehrung der Gottheit nach der Weise der Erdbewohner, beywohnten. In unserm Planeten scheinen längst alle Baumeister und all’ ihre Rathgeber darinn überein zu seyn, daß das Gebäude, in dem man sich versammlet, um dem höchsten Wesen seine Anbetung und Huldigung zu bringen, und sich durch die Betrachtung seiner Eigenschaften zum Guten zu ermuntern, Heiterkeit, Wohlbehagen und Freude in dem Herzen des Beters und des Zuhörers erwecken soll, und in unsern meisten Tempeln ist auch alles angewandt, was die Kunst des Baumeisters, des Bildhauers, und des Mahlers vermag, diese glüklichen Empfindungen hervor zu bringen, die die Seele den Eindrüken der Religion
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)