scheinen bei allen Völkern die Elemente der Religionskenntniß zu seyn, aus denen sie, bei dem fortschreitenden Wachsthum der Vernunft, erst allmälich, die reinern Begriffe entwickeln. Elafu beharrte aber noch immer bei seiner Meinung, und glaubte, daß die andern Zeichen von Kultur, die wir schon in Deutschland bemerkt hatten, sichre Beweise seyen, daß die Nation jene reinern Begriffe längst schon entwikelt haben müsse. „Doch – bemerkte er – schießt mir eben ein Gedanke durch den Kopf, der vielleicht das ganze Rätsel löst. Vielleicht teilen sich die Glieder der Religionsparthei des Predigers in zweyerlei Klassen, nämlich in die esaterische und exoterische, von denen die leztere für die reinern Ideen der ersten noch nicht empfänglich ist, und folglich, bis zur grösern Reife ihrer Geistes anlagen, durch sinnliche Begriffe geleitet werden muß!“ – In diesem Gedanken gefiel sich Elafu so wohl, daß er jeden Einwurf darwider zuversichtlich hinwegwies, und seinem Amtsgenossen den Vorschlag machte, heute
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/47&oldid=- (Version vom 31.7.2018)