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Seite:Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau.djvu/64

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„Was soll mir Gold und Ehre,
Was all des Reichthums Glück!

30
Nach Anderm ich begehre.

Mein Herz sehnt sich zurück,
Hinein zum stillen Walde,
Zu Blumen auf der Halde,
Daß Rosen ich mir pflück,

35
Von Gottes heil’ger Lehre

Zu ew’gem Heil und Glück!“

Der Vater sprach gerühret:
„Mein Hoffen, das ist aus,
Der einst das Schwert geführet

40
In manchem kecken Strauß,

Der sieht die stolzen Hallen
Verwaist in Schutt zerfallen,
Verweh’n im Sturmesbraus,
Kein Sprößling ist’s, der kühret,

45
Die Ehre seinem Haus.“


„Dir still ich dein Verlangen,
Du herzig Töchterlein,
Ein Kloster soll dir prangen,
Drinn ruh’ einst mein Gebein.

50
Die Hallen will ich bauen

Dort in den grünen Auen,
Drinn magst du Nonne sein,
Dir still ich dein Verlangen,
O, wär ein Sprößling mein!“

55
Das Kloster wird gebauet

Tief in des Thales Grund,
Viel Blumen man erschauet
In Gärten seit der Stund’.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/64&oldid=- (Version vom 31.7.2018)