Man hörte Wundersänge,
Weit in des Waldes Rund,
Wenn Mondnacht hielt umgrauet
Des Thales tiefen Grund.
Da sah von seinem Schlosse
Da ging des Hauses Sprosse
Beim ersten Sonnenstrahl,
In Nonnenkleid und Schleier
Zur heil’gen Messe Feier,
Da sah der Herr vom Schlosse
Sein Kind zum Letztenmal.
Durch’s Thal hört man es läuten,
Das klang wie Harfenklang,
Die Nonnen durch den Gang;
Die Knappen sah man wallen
Mit Schweigen durch die Hallen,
Die Glocken klagten bang.
Mit Trauer im Klostergang.
(Das historische über die „Schneeburgen“ ist von dem Herausgeber dieser Sagen in „den Burgen u. s. w. Badens und der Pfalz“ Thl. II. S. 390. ff. behandelt.)
Die alte Schneeburg graut
Dem Schinberg gegenüber,
Einst hoch am Bühl gebaut,
Jetzt wachsen Bäume drüber.
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/65&oldid=- (Version vom 31.7.2018)