Seite:Die Werke italienischer Meister (Morelli).pdf/188

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Welcher Kupferstichsammler kennt nicht die seltenen, feinen und merkwürdigen Stiche des Meisters mit dem Merkurstab? Wenn nun die Kupferstiche dieses Meisters selten sind, so sind es noch viel mehr seine Gemälde. Die Herren Cr. und Caval., die gewissenhaftesten Kunsthistoriker, zählen derselben in ihrem Inventarium nur vier auf, nämlich die zwei Heiligen, No. 1803 und 1804, in dieser Galerie, einen Christus in der Sammlung von Weimar und endlich das Stillleben vom Jahre 1504 in der Augsburger Galerie. Herrn Professor Moritz Thausing in Wien gebührt das Verdienst, uns klar und deutlich die nähere Beziehung auseinandergesetzt zu haben, in der dieser Proteus, halber Italiener und halber Nordländer, zum großen Dürer gestanden hat. Wer also von meinen Lesern über Jacopo de’ Barbari besser unterrichtet zu sein wünscht, der informire sich darüber in Thausing’s musterhaftem Werk über Albrecht Dürer (X. Kapitel).

Der neue Dresdner Katalog von 1876 hat noch einen segnenden Christus (No. 1802) den zwei ebengenannten Bildern von Barbari hinzugefügt. Betrachten wir uns nun diese drei Gemälde des Venezianers genauer. Der segnende Christus ward im Jahre 1867 noch dem Lucas von Leyden zugemuthet (unter No. 1804 der Katalogausgabe dieses Jahres); die Heiligen Catharina und Barbara (No. 1795

Empfohlene Zitierweise:
Giovanni Morelli (Pseudonym Ivan Lermolieff): Die Werke italienischer Meister in den Galerien von München, Dresden und Berlin. Verlag von E. A. Seemann, Leipzig 1880, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Werke_italienischer_Meister_(Morelli).pdf/188&oldid=- (Version vom 31.7.2018)