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alle seine Werke Andreas Previtalus bezeichnet, ein Beweis, daß er während dieser vierzehn Jahre sich in seiner Vaterstadt aufhielt. Graf Tassi (Vite dei pittori, scultori, etc. bergamaschi) behauptet Previtali sei um 1528 gestorben, ohne jedoch diese Angabe auf irgend einer Weise zu begründen. Das letzte bezeichnete Werk des Meisters trägt die Jahreszahl 1525 und ziert den fünften Altar rechts in der Kirche von S. Spirito in Bergamo. Es ist ein polypticon in zwei Abtheilungen: in der ersten oder unteren sehen wir in der Mitte Maria mit dem nackten Christkinde, rechts die Heiligen Monica und Lucia, links Catharina und Ursula, vor welcher letztern drei Jungfrauen knieend flehen, unterhalb der Maria liest man: Andreas Previtalus, 1525; in der zweiten oder obern Abtheilung steht in der Mitte der Erlöser, eine rothe Fahne in der linken Hand, auf beiden Seiten die Heiligen Johannes der Täufer, Bartolomäus, Petrus und der Apostel Jacobus. Diese obere Abtheilung ist nicht von der Hand des Previtali ausgeführt, sondern gehört einem grotesken bergamaskischen Maler an, dem Agostino da Caversegno,

Empfohlene Zitierweise:
Giovanni Morelli (Pseudonym Ivan Lermolieff): Die Werke italienischer Meister in den Galerien von München, Dresden und Berlin. Verlag von E. A. Seemann, Leipzig 1880, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Werke_italienischer_Meister_(Morelli).pdf/228&oldid=- (Version vom 31.7.2018)