nicht, und nicht“, dā ʒā „wenn“, nach den fragepartikeln ən, n̄ax, dem im dat. stehenden relativpronomen sowie nach dem artikel im dat. sing. und gen. plur. vertritt ein in anderen fällen erscheinendes f mit palatalem gleitlaute oder folgendem ŕ oder einem l, dem früher ein palataler vokal folgte. Beispiele sind: ə veln̥̄ šin ʒic? „Passt dir das ?“ [veln̥̄ aus feln̥̄ zu felĭm]; n̄ax vētn̥̄ t æhŕ̥ eḱāl? „Könnte ich nicht deinen vater sprechen?“ [vētn̥̄ aus fētn̥̄ zu fēdĭm]; si šīs eŕ ə vēr! „Lass dich auf dem gras nieder!“ [vēr aus fēr, mir. fér]; tā n blā šin ə fās ə viāntəs „Diese blume wächst wild; Dies ist eine wilde blume“ [viāntəs aus fiāntəs]; mŭȧ dūń r̥ viəxə! „Vergieb uns unsere schulden!“ [viəxə aus fiəxə zu fiəx, air. fíach]; tā knevə sə vōl šin „Es sind würmer in dem fleisch da“ [vōl aus fĭōl, air. feóil feúil].
§ 168. Wortanlautendes v nach mə „mein“, də „dein“, ə „sein“, ilə ylə „jeder“, çēd „erster“, ēn „ein“, dā ʒā, „zwei“, nach den präpositionen gə, ə (= do de), eŕ, eȷŕ̥, ō, har, hŕī, fȳ, der vokativpartikel ə, den zahlwörtern cŕī, çeŕə, xūǵ, šē (še), falls dem substantiv noch ein zahlwort folgt, in substantiven nach dem artikel im nom. sing. fem., gen. sing. masc., dat. sing. masc. oder fem., im gen. sing. von eigennamen, denen ein gattungsname unmittelbar vorausgeht, im zweiten glied eines kompositums, in adjektiven im gen. sing. masc., voc. sing. masc. oder fem., im nom. und voc. plur. masc. oder fem. nach konsonantisch auslautendem substantivum, im ganzen singular des einem weibl. substantiv folgenden attributiven adjektivs, nach bə b, dem perf., fut., imperf. und kond. von is „ist“, nach den durch verschmelzung mit dem perfekt von is entstandenen formen ər, ńīr, n̄ar, gr̥, dār, in aktiven verben nach den partikeln də (d, ȷ, ə), dār, n̄ar (vgl. II 287, 13), ər (ər̥), ńīr (vgl. II 288, 1), gr̥, sowie nach ńī „nicht“ und mā „wenn“ vertritt v ein in anderen fällen gebrauchtes b oder m mit palatalem gleitlaute, folgendem ŕ oder einem folgenden l, das früher vor einem palatalen vokal stand.
§ 169. Beispiele für ein nach § 168 mit b wechselndes v sind: mə væn „Meine frau“ zu bæn, air. ben; dūn də vēl! „Halte
Finck, Araner mundart. 5
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/81&oldid=- (Version vom 31.7.2018)