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An stelle des in diesem § besprochenen l wird von jüngeren leuten fast immer oder ĺ je nach der herkunft gebraucht, abgesehen von und seinen zusammensetzungen.

10. r.

§ 197. Der buchstabe r bezeichnet einen stimmhaften reibelaut mit engenbildung zwischen den alveolen und der zitternden zungenspitze. Dieser laut geht im inlaut und auslaut auf ein älteres r vor gutturalem vokal zurück, im anlaut dagegen auf ein älteres r mit beliebigem folgelaute. Beispiele sind: afr̥k „sehn“, mir. amarc (Z. f. c. Ph. I 426, ir. texte III 2, 506); aiərk „horn, geweih“ [vgl. II 251, 15 u. § 4], air. adarc; anr̥t „grobe leinwand“, mir. anart; arm̥ „werkzeug“, mir. arm; arūr „korn“, mir. arbar arbur; aurd „hammer“, mir. ordd; ār „blutbad“, air. ár; ārd „hoch“, air. árd; ȧrə „gut, ware“, mir. errad; ærəx „frühling“, mir. errach; bauər „taub“, mir. bodar; bār „gipfel“, air. barr; bǡrĭm „schere, rasiere“, mir. berraim; bǡrnə „öffnung, bresche“, mir. berna; bōhr̥ „weg“, mir. bothar; brat „tuch, decke“, air. bratt; brāhŕ̥ „klosterbruder“, air. bráthir; br̥dān „lachs“, mir. brátan;[1] brok „dachs“, mir. brocc; brol̄əx „brust“, mir. brollach; brō „mühlstein“, mir. bró; brōg „schuh“, mir. bróc, aengl. bróc, anord. brókr; bruəx „ufer“, air. bruach; dārnə „zweiter“, mir. indarna; dorəs „thür“, air. dorus; dōrtə „strömen“, mir. dortad; drīm „rücken“, mir. druimm; droŋ „bande“, mir. drong; ȷȧrək „rot“, air. derg; fȧr „mann“, air. fer; fīr „wahr“, air. fír; fȳvr̥ „schärfe“, mir. fáebur; gauər „ziege“, air. gabar; gort „feld“, air. gort; grā „liebe“, mir. grád; gu „stimme“, air. guth; „wind“, air. góeth gáeth; ǵǡr „kurz“, mir. gerr; har „vorüber“, air. tar; iərn̥̄ „eisen“, air. iarn iern; karəbəd „kinnlade“, mir. carbad; krān̄ „baum“, air. crann crand; kruə „hart“, mir. cruaid; kȳrə „schaf“, air. caera; ḱȧrt „recht“, mir. cert; ḱørk ḱærk „henne“, mir. cerc; l̄aurīm „spreche“, air. labraim; lorəgə „schienbein“, mir. lurga (vgl. II 285, 16); marəv „tot“, air. marb; ōr „gold“, air. ór; raiərk „blick“, mir. radarc rodarc; rau „wahl“, air. roga rogu; rāvə „ruder“, mir. ráme; reḱ „verkaufen“, air. reicc; „bereit“, mir. réid; rēbŭĭm „zerreisse“, mir. rébaim; riər „wille, wunsch“, air. ríar; rūn

  1. Sic; bratán
Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/92&oldid=- (Version vom 31.7.2018)