und befördert die Absonderung und Ausflüsse derselben. Der Landmann sagt: man bekomme auf das Bier „Letten“; hierunter verstehet er einen etwas zähen Speichel, der sich im Anfange einfindet, nach öfterm Genusse aber verdünnt und wenig merklich wird. Würdige Ärzte der Gegend sind daher auf den Gedanken gerathen, das Liquidum für gewisse Krankheiten zu verordnen, die aus den Drüsen entspringen, und in denjenigen Theilen des Körpers ihren Sitz haben, welche die Bescheidenheit zu nennen verbietet. Ihre menschenfreundlichen Versuche wurden größtentheils mit dem besten Erfolge gekrönt. Es stellt ferner die dem Körper so heilsame, durch Erkältung aber gehemmte Ausdünstung wieder her, und curirt den Schnuppen oder Katharr radical, wenn es in Zeiten warm genommen wird.
Die wichtigste, älteste und bewährteste Wirkung desselben ist unstreitig seine Heilkraft wider den Stein. Personen, die sich dieses Liquidums gewöhnlich und mäßig bedienen, kennen diese Krankheit nicht. Andere, die mit diesem schmerzhaften Übel geplagt sind, finden beym Gebrauch des Wassers und des daraus gesottenen Biers große Linderung, und nicht selten ihre verlorne Gesundheit
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/39&oldid=- (Version vom 31.7.2018)