Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Das Krokodil zu Singapur.
Im heil’gen Teich zu Singapur
Da liegt ein altes Krokodil
Von äusserst grämlicher Natur
Und kaut an einem Lotosstiel.
Und wenn es einmal friert des Nachts,
So weint es wie ein kleines Kind,
Doch wenn ein schöner Tag ist, lacht’s.
Bacchus.
Ich habe den Vater der Lieder,
Den freundlichen Bacchus gesehn.
Steh! rief er und taumelte nieder;
Der Wankende konnte nicht stehn.
Ach, aber, wie war er so schwer!
Ich fiel, und da sagt’ er, er fände,
Ich sei noch berauschter als er.
Der boshafte Vater der Wahrheit
Ich sah ja mit völliger Klarheit,
Dass er nur zu Boden mich riss.
Doch, um ihn nicht Lügen zu strafen,
Und weil er sich selten betrügt:
Und eben erwach ich vergnügt!
Das Heilserum.
Nun ist besiegt der Menschheit Leid!
Ein Serum ward geschaffen,
Das gegen Spitz und Kater feit,
Unmöglich macht die Affen.
Und heisst mit Namen »Katerlin.«
O jerum, jerum, jerum,
Hoch leb’ das neue Serum!
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/144&oldid=- (Version vom 31.7.2018)