Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Durch Impfung oder Injection
Triumph! Beim ersten Male schon
Liess Wirkung sich verspüren.
Ein älterer Karnickelbock
Trank schadlos 20 Gläser Grog.
Welch wunderbares Serum.
Und ein Kanarienvogel trank
Zehn Flaschen Assmannshäuser,
Blieb gänzlich nüchtern – Gott sei Dank –
So weit war er noch bei Verstand,
Dass er den Heimweg selber fand.
O jerum, jerum, jerum!
Das nennt man doch ein Serum!
Der neue Heil-Artikel.
Sich selbst bot an manch durst’ger Mann
Gern als Versuchs-Karnickel.
Ein Schreiberlein getrunken hat
O jerum, jerum, jerum!
Hoch leb’ das neue Serum!
Ist jetzt geimpft der Ehemann,
So kann ihm nichts passieren,
Was er verknackt an Bieren.
Kommt er nach Hause noch so spat,
Sein Schritt bleibt fest, die Haltung grad’.
O jerum, jerum, jerum!
Wie ist jetzt morgens frisch und klar
Der brave Forstverwalter,
Und beim Termin der Referendar,
Der Postmann auch am Schalter,
Wie sonst gar oft am Montag früh.
O jerum, jerum, jerum!
Heil Heil Heil Heil Heil-Serum!
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/145&oldid=- (Version vom 31.7.2018)