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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/146

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Verschiedene: Die zehnte Muse


     Was ist C4H8O6

50
In schnapsgefüllter Tonne,

Was ist das feurigste Gewächs
Aus heisser Tropensonne?
Gott Bacchus kann uns nichts mehr thun.
Trink, Bruder, trink, wir sind immun!

55
     O jerum, jerum, jerum!

     Hoch leb das neue Serum!

Heinr. Schäffer.





Jonas.
(Aus einer alt-asyrischen Keilschrift.)

Im schwarzen Walfisch zu Ascalon
Da trank ein Mann drei Tag,
Bis dass er steif wie ein Besenstiel
Am Marmortische lag.

5
Im schwarzen Walfisch zu Ascalon

Da sprach der Wirt: »Halt an!
Der trinkt von meinem Bactrer-Schnaps
Mehr als er zahlen kann.«

Im schwarzen Walfisch zu Ascalon

10
Da bracht’ der Kellner Schar

In Keilschrift auf sechs Ziegelstein’n
Dem Gast die Rechnung dar.

Im schwarzen Walfisch zu Ascalon
Da sprach der Gast: »O weh!

15
Mein bares Geld ging alles drauf

Im Lamm zu Niniveh!«

Im schwarzen Walfisch zu Ascalon
Da schlug die Uhr halb vier,
Da warf der Hausknecht aus Nubierland

20
Den Fremden vor die Thür.


Im schwarzen Walfisch zu Ascalon
Wird kein Prophet geehrt,
Und wer vergnügt dort leben will,
Zahlt bar, was er verzehrt.

Victor v. Scheffel


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/146&oldid=- (Version vom 31.7.2018)