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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/281

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Verschiedene: Die zehnte Muse

Dass der Eine, der die Geige streicht,

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Recht müde geworden beim Geigen.


Und wenn man ihn dann einen Meister nennt,
Was ist ihm dran gelegen?!
Nur Fluch für ihn ward sein Talent,
Und höchstens andern ein Segen.

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Er wollte, er wüsste keinen Ton

Auf seiner Fiedel zu geigen!
Dann wäre er weiter im Leben schon!
Dann tanzte er selber im Reigen!
Dann würde die Allerschönste vielleicht

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An seiner Seite kauern; – – –


Und den Einen, der die Geige streicht,
Würde er nur bedauern.


Marx Möller.




Der Zuchthäusler.

Der Vater sitzt im Zuchthaus längst,
Spinnt Wolle viele Jahre –
Die Mutter legte im Spital
Man kürzlich auf die Bahre –

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Die Tochter sucht sich im Bordell

Ein lustig Heim zu gründen –
Und nur der Sohn, der blieb bis jetzt
So ziemlich frei von Sünden.

Doch gestern trat zum Alten hin

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Der Wärter beim Spazieren

Und sprach: »Na, Claus, zu Euerm Sohn
Könnt Ihr Euch gratulieren –

Denn wegen Mord und Einbruch hat
Man endlich ihn gefangen –

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Schlimm steht die Sache, Euer Sohn

Wird sicher drum gehangen.«

Da lacht der Alte lustig auf:
»Nun ist mir wohl zu Mute,
Er blieb doch Fleisch von meinem Fleisch

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Und Blut von meinem Blute.«


Georg Schaumberg
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/281&oldid=- (Version vom 31.7.2018)