Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Dass der Eine, der die Geige streicht,
Und wenn man ihn dann einen Meister nennt,
Was ist ihm dran gelegen?!
Nur Fluch für ihn ward sein Talent,
Und höchstens andern ein Segen.
Auf seiner Fiedel zu geigen!
Dann wäre er weiter im Leben schon!
Dann tanzte er selber im Reigen!
Dann würde die Allerschönste vielleicht
Und den Einen, der die Geige streicht,
Würde er nur bedauern.
Der Zuchthäusler.
Der Vater sitzt im Zuchthaus längst,
Spinnt Wolle viele Jahre –
Die Mutter legte im Spital
Man kürzlich auf die Bahre –
Ein lustig Heim zu gründen –
Und nur der Sohn, der blieb bis jetzt
So ziemlich frei von Sünden.
Doch gestern trat zum Alten hin
Und sprach: »Na, Claus, zu Euerm Sohn
Könnt Ihr Euch gratulieren –
Denn wegen Mord und Einbruch hat
Man endlich ihn gefangen –
Wird sicher drum gehangen.«
Da lacht der Alte lustig auf:
»Nun ist mir wohl zu Mute,
Er blieb doch Fleisch von meinem Fleisch
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/281&oldid=- (Version vom 31.7.2018)