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Seite:Dresdner Geschichtsblätter Dritter Band.pdf/107

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Todtenschau.
Albin Swoboda, Kgl. Hofschauspieler a. D., geb. in Neustrelitz 13. Nov. 1836, gest. 4. Angust 1901 in Oberlößnitz. – Innerer kathol. Friedhof.
Oswald Bruno Müller, Bürgerschuldirektor, geb. in Dresden 7. Jan. 1840, gest. 15. Aug. 1901 in München. – Auerfriedhof München.
Johann Karl August Schurig, Generalleutnant z. D., früher Intendant der sächs. Armee, geb. in Radeberg 11. Okt. 1828, gest. 21. Aug. 1901 Forststr. 12. – Innerer Neustädter Friedhof.
Hermann Ernst von Rex, Generalleutnant z. D., geb. in Lautitz bei Löbau 12. Sept. 1821, gest. 30. Aug. 1901 Eliasstr. 4. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
Julius Cäsar Häntzsche, Dr. med. et phil., geb. in Dresden 15. Juni 1824, gest. 12. Sept. 1901 Reißigerstr. 71. – Innerer Neustädter Friedhof.
Egmont Michael Schaffrath, Dr. jur., Geh. Finanzrath a. D., geb. in Neustadt bei Stolpen 31. Okt. 1847, gest. 17. Sept. 1901 Winckelmannstr. 25. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
Oskar Wilhelm Stelzner, Dr. med., Geh. Medizinalrath, geb. in Dresden 13. Febr. 1839, gest. 15. Okt. 1901 in Langebrück. – Trinitatisfriedhof.
Friedrich Preller, Professor an der Kunstakademie, Geh. Hofrath, geb. in Weimar 1. Sept. 1838, gest. 21. Okt. 1901 in Blasewitz, Friedrich August-Str. 32. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
Marie Anna Siegel geb. Löhn, Schriftstellerin, geb. in Naundorf bei Freiberg 30. Nov. 1830, gest. 1. Jan. 1902 im Friedrichstädter Krankenhause. – Annenfriedhof (Chemnitzer Straße).
Ernst von Weber, Schriftsteller, geb. in Loschwitz 7. Febr. 1830. gest. in Rom 4. Jan. 1902. – Crematorium Gotha.
Bernhard Oskar von Funcke, Generalleutnant z. D., geb. in Radeberg 4. Juni 1824, gest. 25. Jan. 1902 Radeberger Straße 17. – St. Pauli-Friedhof.




Vereinsangelegenheiten.
Jahresbericht für 1901.

Die Vereinsveröffentlichungen bestanden in 4 Nummern der „Dresdner Geschichtsblätter“ und dem 15. Hefte der „Mitteilungen“, enthaltend eine Abhandlung des Generalmajors z. D. Ernst Freiherrn von Friesen über „die Lage in Sachsen während der Schwedischen Invasion 1706 und 1707 und den Frieden von Altranstädt“. Außer diesen Schriften wurde das 2. Heft des Werkes „Kunstdenkmäler Dresdens“ von Cornelius Gurlitt an die Mitglieder vertheilt. Vorträge hielten am 13. Febr. Rektor Prof. Dr. Meltzer über Johannes Drändorff, den ersten mit Namen bekannten Kreuzschüler, am 13. März Pfarrer Lic. Flade über das kirchliche Leben Dresdens im Jahrhundert der Orthodoxie, am 10. April Oberbaurath Grimm über die Dresdner Bahnhofsfrage vor 50 Jahren, am 16. Oktober Prof. Dr. Diestel über Dresdner Dienstboten in alter Zeit, am 13. Nov. Sekretär Haug über das kurfürstliche Amt Dresden seit dem Mittelalter, am 11. Dez. Bürgerschuldirektor Schulze über das Dresdner Volksschulwesen im Anfange des 18. Jahrhunderts. – Angesichts der schnell vorwärtsschreitenden Umgestaltung der Stadt beschloß der Verein in der Hauptversammlung am 16. Januar 1901, den Bestrebungen zur Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler und des Landschaftsbildes künftig größere Aufmerksamkeit zu widmen und zu diesem Zwecke einen besonderen „Ausschuß für Denkmalpflege“, bestehend aus Bauverständigen, Kunstkennern und Geschichtskundigen, einzusetzen. Dieser Ausschuß trat alsbald ins Leben und regelte seine Thätigkeit durch eigene Satzungen, nach denen es seine Aufgabe sein wird, „die geschichtlichen Denkmäler in Dresden und Umgegend, sowie landschaftliche Schönheiten und Merkwürdigkeiten vor Entwerthung und Zerstörung zu behüten“. Der Ausschuß hat unter der Leitung des Bauraths Karl Schmidt und in stetem Einvernehmen mit der Königl. Kommission für Erhaltung der Kunstdenkmäler bereits eine rege Thätigkeit entfaltet. – Der übliche Frühjahrsausflug wurde am 2. Juni nach Torgau, der einstigen Residenz der sächsischen Kurfürsten, unternommen. Ein von der Königl. Generaldirektion der Staatseisenbahnen freundlichst gestellter Sonderzug ging früh 3/4 9 Uhr mit 190 Theilnehmern von hier ab und langte 1/2 11 Uhr in Torgau an. Nach einem im Preußischen Hofe eingenommenen Frühstück wurden unter der Führung zahlreicher Mitglieder des Torgauer Alterthumsvereins, an ihrer Spitze des Vereinsvorstandes Herrn Oberstleutnant z. D. Haedrich, die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt, insbesondere die schöne Marienkirche, das großartige Schloß Hartenfels und das Rathhaus mit dem reichhaltigen Alterthumsmuseum. Um 3 Uhr vereinigten sich die Theilnehmer des Ausflugs mit ihren liebenswürdigen Führern und den Vertretern der Stadt zu einem frohbelebten Mahle im Schützenhause. Während dessen zog die Fußabtheilung der altberühmten Torgauer „Geharnischten“ in Parade vor dem Vereine auf. Ein geselliges Beisammensein beschloß den vom herrlichsten Wetter begünstigten genußreichen Tag. Zu der 1/2 8 Uhr erfolgenden Abfahrt des Sonderzugs geleiteten die „Geharnischten“ unsern Verein unter Vorantritt der Musik nach dem Bahnhofe; mit dem herzlichsten Danke für die ausgezeichnete Aufnahme schied man von den neugewonnenen Torgauer Freunden. – In der Zusammensetzung des Vorstandes ist, wie schon seit vielen Jahren, eine Veränderung nicht erfolgt. Mitglieder sind während des Jahres neu eingetreten 81, dagegen ausgetreten 20 und verstorben 13; am Jahresschlusse belief sich die Mitgliederzahl auf 751. – Die Kassenverhältnisse sind andauernd günstige: die Einnahmen betrugen 5480 Mark (darunter 300 Mark Beitrag der Stadtgemeinde, 100 Mark Kapitalzinsen, 4620 Mark Mitgliederbeiträge, 268 Mark Erlös aus Vereinsveröffentlichungen), die Ausgaben 3944 Mark (darunter 1400 Mark Kosten des 1. Hefts der „Kunstdenkmäler Dresdens“, 785 Mark Aufwand für das 15. Heft der „Mitteilungen“ und 1071 Mark Aufwand für die „Geschichtsblätter“); es verblieb ein Vermögens- und Kassenbestand von 4515 Mark.


Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 3 (1901 bis 1904). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1901 bis 1904, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Dritter_Band.pdf/107&oldid=- (Version vom 17.9.2024)