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George zu Sachsen etc. in goth vorschyeden vor mittage umb 9 hor und den abend zuvor erst kranck wurden.

Uffn abend desselbigen tags als den XVII. aprilis umb X hor in der nacht ist hertzog Hainrich zu Sachßen etc. von Freybergk herunder kommen.

Um XXI. aprilis volgend bald hat der rath und dy gemeyne hertzog Hainrichen hochgemelt holdung gethan.

Dinstags nach trinitatis den III. Junii ist der circuitus corporis Christi, alle messen, vigilien, salve etc. abgeschafft.

Und dieweil allein das lautter evangelium ane allen zusatz des bapsts etc. geprediget und das sacrament in beyder gestalt sal gereicht werden, hat doctor Petrus Eysenbergk pfarher, weil ers nicht wuste zu thun, wy er saget, dy pfarrhe dem hertzogen resignirt, dorauff den volgenden tag [letztere drei Worte ausgestrichen] und uff schrifftlichen bevelh s[einer] f[urstlichen] g[naden] hat der rath dy pfarrhe eyngenohmen, aldo alles lassen inventiren und alsden hern Paulo Lindenau s. f. g. prediger dyeselbige eingereumet, ihnen investirt und das inventarium uberreicht bis uff ferner bestellung. Und ist ime zugeordent mgr.Eberhardus prediger von Aldenburgk und eyn diacon von Freybergk.

Freytag nach Johannis baptiste den XXVII. Junii hat der rath magistrum Joannem Cellarium uff bevelh f[urstlicher] d[urchlaucht] zum pfarher investirt und das inventarium eyngereumet, haben ime gehulffen dy kirche zu vorsorgen gedachter mgr. Eberhardus und 2 diacon, bis so lange dy erste visitation gehalten.

Sontags post visitationis Marie am 6. tage Julii anno etc. uts, im XXXIX. ist dy erste evangelische ader deutzsche messe gehalten und das sacrament beyder gestalt gereicht, dy cantanten haben den introitum kirieleyson et in terra etc. alleluia und dy prosa de sancta trinitate figurirt.

Dozumal der churfurst hertzog Johans Friderich mit s. churf. gemahel neben hertzog Heinrichen und dem frauentzymmer in der kirchen dobey gewest.“

Dr. O. Richter. 


Der erste Dresdner Buchhändler

wird in folgender Niederschrift vom Jahre 1526 (im Stadtbuche von 1521-35) erwähnt: „Bernhart buchfurer. Dornstags post Valentini ist vor dem burgermeister Hansen Gleynig seinem hause erschynen Bernhart Schwobe der buchfurer und hat bekant, das er Peter Clement, der Koberger factor von Normbergk, schuldig vor bucher blieben ist 40 fl. Reynisch yhe 21 gr. vor 1 fl., und hat geredt vor sich und sein erben gelobet genantem Petro Clement oder seinem volmechtigem zu beczalen auff tagczeit wie volget: als nemlich das er auff ostern anno etc. im XXVIIIten wil anfahen funff fl. zu geben und volgenden weyhenachtenmarckt funff fl., also das ein jar 10 fl. gevallen sollen, so lange die heubtsumma gancz entricht. Dor solche schuldt hat er sein haus und hoff alhie allenthalben zu einem willigen pfande eingeseczt treulich und ane gever. Actum uts. Ist gebeten mit beider seits willen und volwort ins stadtbuch zu vorleiben."

Dr. O. Richter. 


Vereinsangelegenheiten.
Veränderungen im Mitgliederbestande.
Neu aufgenommen:
Diestel, Gust., Dr. phil., Professor, Konrektor am Vitzthumschen Gymnasium.
von Friesen, E. G. M. Freiherr, Generalmajor z. D.
Geißler, Max, Bildhauer.
Knauthe, F. O., Schlossermeister.
Marschner, Gustav, Dr. med.
Nöther, Adolf, Maler.
Schubert, Max, Prediger und Direktor des Ehrlichschen Gestifts.
Schulze, Paul, Bezirksschuldirektor.
Verstorben:
Damm, Otto, Kaufmann († 25. Oktober 1892).
Mitgliederzahl: 237.


Dresdens Festungswerke im Jahre 1811

(90 Ansichten und 2 Pläne in Lichtdruck nach Aquarellen von F. A. Kannegießer, mit Erläuterungen), das vom Vereine im Jahre 1890 herausgegebene Lichtdruckwerk, ist in zweiter Auflage erschienen und kann von denjenigen Mitgliedern, die es noch nicht besitzen, beim Vereinskassirer Stadtbauamts-Sekretär Adam (An der Krenzkirche 6, I) für den Preis von 6 Mark entnommen werden. An Nichtmitglieder wird das Werk nicht abgegeben.


Anmeldungen zur Mitgliedschaft

werden im Vereinslokal (Stadtbibliothek, Kreuzstraße 10, II) angenommen. Neu eintretende Mitglieder erhalten außer diesen Blättern die in Heften erscheinenden „Mittheilungen“ des Vereins sowie das Lichtdruckwerk „Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678“ (oder statt dessen auf Wunsch die oben erwähnten „Festungswerke“) unentgeltlich geliefert. Jährlicher Mitgliedsbeitrag 6 Mark.


Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 1 (1892 bis 1896). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1892–1896, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Erster_Band.pdf/50&oldid=- (Version vom 18.4.2024)