Seite:Duerer Underweysung der Messung 015.jpg

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ein fuß auf der zirckellini in den punckten .9. vnd mit dem andern fuoß / in den punckten .7. vnd reyß vondann rund herauß / eyn rundt zirckeltrum[B 1] / darnach setz den eyn fuß in den punckten .7. vnd reyß mit dem andern fuß auß dem punckten .9. herauß / vnd wo sich die zwuo krumen linien oben schliessen / da setz eyn punckten .c. vnnd reiß von der zirckellini / auß dem punckten .8. ein gerade lini in dem punckten .c. Also thuo jm auch zwischen den zweyen punckten .9. vnd .11. vnd setz oben in der runden schlyssung eyn .d. Darnach setz den zirckel / mit dem eyn fuß / im zirckelriß / in den punckten .11. vnnd mit dem andern fuß / auff die schneckenlini in den punckten .1. vnd reyß von dann vbersich hynauß / Darnach setz wider den ein fuß in den vorgemeltem punckten .1. vnd den andern in den punckten .11. vnd reyß von dann hynaus wo dann die krumen linien schlyssen da setz eyn .e. Also thuo im darnach zu gleicher weis / auff der schneckenlini / zwischen den punckten .1/3.[1] vnd .3/5. vnd .5/7. vnd .7/9. vnd .9/11. vnd betzeichen oben jr schlues / nach einander .f.g.h.i.k. Darnach reis den blettern / auff in der schneckenlini. geradt rys .e.12/.f.2/g.4/h.6/i.8/k.10/ Darnach bleibt noch vber ein trum zwischen .11. vnd dem Centro .a. das zeuech auch mit dem zirckel zuosamen / vnd der schlus sey oben .l. Solichs wie oben beschriben / hab jch also nachfolget zwifeltig auff geryssen / Erstlich mit allen noettigen rissen / darauß dise ding gemacht sind / darnach ledig /

Dise verzeichnus ist zuo vil dingen nuetzlich / Auch ist dise schneckenlini / ledig zuo einem laubboessen[B 2] zuo brauchen / wie jch das auch hie nach hab auffgeryssen.

Dise Lini dint zu eynem Bischofstab.
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Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1/2

Wortbedeutungen

  1. zirckeltrum = Stück eines Kreises, Kreisbogen; vgl. Grimm
  2. laubbossen = Kreuz-, Giebelblumen, Krabben, besonders an gotischen Bauten. Eigentlich Bosse (m.) „Beiwerk“, Bossenwerk „das Laub zur Zier von Steinwerk“ – jedoch steht dieser älteren Bedeutung die im 16. Jh. neu aus ital. bozza, frz. bosse „Beule“ entlehnte entgegen (Grimm).