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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

die man, wie eine leere Trommel, durch einen Ton schon kennen lernt, und so auch Gegenden, die mit einem Blicke schon erschöpft werden. Aber diese Rheinlandschaften sind wie geistreiche Menschen, die man, wenn auch nicht zu jeder Jahres-, doch zum wenigsten zu jeder Tageszeit gesehen haben muß, wenn man sie ihrem Werthe gemäß erfassen will.


4.

Noch war Alles still in der kleinen Stadt, bis auf einige Sperlinge, die auf der Dachrinne des Hinterhauses saßen und dem reichen Hafermahle im Hofe entgegen zwitscherten, das ihnen von den heutigen Marktgästen aufgetischt werden sollte. Im Hause regte sich Nichts, als der Perpendikel in der großen Standuhr, die eben fünf schlug, als ich schon den bestellten Thürmer am Fensterladen des Zimmers klopfen hörte, worin der Hausknecht schlief. Ich sprang aus dem Bette, kleidete rasch mich an, nahm Fernrohr und Zeichengeräthe zur Hand, steckte meine Grogflasche und ein Milchbrod zu mir,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)