Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend | |
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nicht wie zu Lamperts und Antons Zeiten mit verwickelt, es floß folglich kein Blut, aber viel Dinte in den Deductionen, die der Fürst so wohl als das Capitel zur Vertheidigung ihrer gerechten Sache ans Licht treten ließen. Es war die sonderbarste Verfassung. Wenn ein Fürst z. B. das Tanzen einstellte, so war zwar in der Mitte der Stadt alles ruhig, aber ringsherum vor den Thoren derselben gings desto bunter. Philipp Anton von Frankenstein war es vorbehalten, gewissermassen Einigkeit herzustellen. In einem mit dem Domcapitel 1748 getroffenen und vom Kaiser bestättigten Grundrecesse überließ das Domcapitel gegen überkommene andere Einkünfte und Güter dem Fürsten seine Immunität Kaulberg, und die drey andern collegiatstiftischen St. Stephan, St. Gangolf, St. Jacob, ohne die Capitel dieser Nebenstifter darum zu fragen. Entweder erkannte man auf fürstlicher Seite die domcapitlischen Befugnisse durch die Länge der Zeit als hergestellt an, oder war es das erstemahl, wo man, um das Band der Eintracht zu knüpfen, die domcapitlischen Anmassungen zu benutzen verstand. War ihnen die domcapitlische Unterstützung entzogen, so waren die Strebepfeiler
Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 684. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Einige_Nachrichten_den_F%C3%BCrsten,_das_Domcapitel_und_die_verschiedenen_Dikasterien_zu_Bamberg_betreffend.pdf/60&oldid=- (Version vom 14.9.2022)