Seite:Einige Nachrichten von dem Leben, Charakter und den Schriften Herrn Samuel Willhelm Oetters.pdf/15

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sich so gar bis auf Papier, Siegellack und Dinte, wie diejenigen, welche mit ihm in Correspondenz standen, leicht bemerken konnten. Denn er führte das feinste Siegellack und Papier. Dabey hatte er eine gewisse vim divinandi, wie sie die Alten nannten, und dieß läßt sich auch erklären. Denn ein Mann, wie er, von solcher Belesenheit, und Weltkenntniß, von solchem ausgebreiteten und vertrauten Umgang mit Gelehrten und Staatsmännern, und dabey von großen Geist, der noch dazu alles, das Kleine, wie das Große, mit scharfen Augen beobachtete und vor dessen Blick die Kette der Dinge und ihr Gang gleichsam offen da lag, ein solcher Mann konnte freylich voraussehen, wie manches gehen und sich entwickeln müßte, und daher war es zu erklären, daß der Ausgang, den er so oft vorhersagte, ganz seinem Urtheil entsprach. Daß seine Arbeitsamkeit und sein Fleiß groß war, das beweisen seine vielen Schriften, die er bey seinem beschwerlichen Pfarramt, dem er doch mit unermüdetem Eifer und Treue nachkam, herausgab. Ich wünschte, daß die Welt seine hinterlassenen Manuscripte sehen könnte, die nach und nach herauskommen werden. Er war stets in seinem Studirzimmer und verließ es selten,