James Henry Worman: Erstes Deutsches Buch | |
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Das Herz ist der Sitz des Gefühles. Der Mensch kann fühlen. Der Doctor (= Arzt) fühlt den Puls am Arm und weiß dann, wie das Herz schlägt.[1] Das Blut circulirt (= rollt) in den Adern (= Arterien und Venen). Wenn das Blut nicht mehr circulirt, so schlägt auch das Herz nicht. Wenn das Herz nicht schlägt, so haben wir keinen Puls. Wenn wir keinen Puls haben, so leben wir nicht mehr, sondern sind todt. Die Todten liegen in der Erde, im Grabe.[2] Wir leben, wir sind auf der Erde.
Das Herz ist in der Brust; es ist auch der Sitz der Liebe. Wir lieben unsere Eltern. Wir lieben Gott, denn er liebt uns. Gott ist die Liebe, sagt die Bibel. Liebst du deinen Lehrer nicht? Ach ja! er ist so gut, ich liebe ihn von ganzem Herzen. Was ich liebe, ist mir lieb (oder: habe ich lieb).
Warum sagen Sie: ich bete zu Gott, und: ich bitte Sie? Beten ist zu Gott sprechen und ihm danken; bitten ist eine Person um etwas (ein Ding) ansprechen. Ich sagte vorgestern zu Ihnen: Bitte, geben Sie mir das Buch. Ich wünschte das Buch zu haben; ich hatte Ihnen nicht zu danken, bevor Sie meinen Wunsch (von wünschen) erfüllten, das heißt, bevor ich das Buch von Ihnen hatte.
Das Wort bleiben ist neu. Ich war letzten Sonntag bei Ihnen (= in Ihrem Hause). Um sechs Uhr wollte ich gehen; aber Sie sagten: „Ach, Herr Krämer, gehen Sie noch nicht, das heißt, bleiben Sie (noch) länger!“ Bleiben bedeutet (= heißt): nicht von dem Platze gehen, wo wir sind. Das Kind sagt zu Gott: „Gehe nicht von mir!“
Und was ist Acht haben? Bewachen, das heißt, über ein Ding oder eine Person wachen. Wir wachen am Tage, wir liegen im Bett und schlafen in der Nacht. Gott bewacht uns, hat Acht auf uns.
James Henry Worman: Erstes Deutsches Buch. A. S. Barnes & Co., New York [u. a.] 1880, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erstes_Deutsches_Buch.djvu/64&oldid=- (Version vom 28.1.2024)