Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 05.pdf/20

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und andere Punkte zu erläutern, bemühte ich mich eine Vorrichtung zu ersinnen, durch welche ich einen Körper gegen eine Wasserfläche so gut wie gegen Luft oder Metall zersetzen könnte, und dieß gelang mir unzweideutig auf folgende Weise. Da der Versuch, um erfolgreich zu werden, aus sehr natürlichen Gründen viele Vorsichtsmaßregeln erfordert, und ich mich zur Erläuterung der Ansichten, die ich aufzustellen wagen will, späterhin auf ihn berufen muß, so werde ich ihn ausführlich beschreiben.

494) Ein vier Zoll hoher und eben so viel im Durchmesser haltender Glascylinder (Fig. 6 Taf. III) war querüber getheilt durch eine Scheidewand von Glimmer, die von seinem Rande anderthalb Zoll herabging und an den Seiten vollkommen wasserdicht schloß. Ein drei Zoll breiter Platinspatel ward an der einen Seite der Scheidewand in den Cylinder gestellt, und daselbst durch einen am Boden liegenden Glasklotz festgehalten, so daß von dem Gase, welches im Laufe des Versuchs an ihm erzeugt wurde, nichts jenseits der Glimmerwand aufsteigen und daselbst Ströme in der Flüssigkeit erzeugen konnte. Eine starke Lösung von schwefelsaurer Magnesia wurde, mit sorgfältiger Vermeidung allen Spritzens, in den Cylinder gegossen, bis sie etwas über den unteren Rand der Glimmerwand emporgestiegen war; es wurde sorgfältig darauf gesehen, daß in der linken oder Seite des Cylinders weder das Glas noch der Glimmer oberhalb des Niveaus der Flüssigkeit durch Erschütterungen benäßt wurde. Ein dünnes, sauberes und wohl mit destillirtem Wasser durchnäßtes Korkstück wurde nun auf der Seite sanft auf die Lösung gesetzt, und auf dasselbe langsam destillirtes Wasser gegossen, bis dieß auf der Lösung der schwefelsauren Magnesia eine Zoll dicke Schicht bildete. Jetzt wurde das Ganze einige Minuten stehen gelassen, damit alle am Korke haften gebliebene Lösung herabgesunken, oder von dem Wasser, das ihn trug, entfernt worden