Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 09.pdf/16

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

geht, wegen der geringeren Leitungskraft des letzteren.

1086) Mit bloßen Schraubendrähten und Drähten fand ich es schwierig chemische Zersetzungen zu erhalten, weil diese Vorrichtungen eine geringe Inductivkraft besitzen, und weil, sobald ein sehr kräftiger Elektromotor angewandt wird (1082), bei ein starker constanter Strom durchgeht.

1087) Die lehrreichste Reihe von Resultaten ergab sich, wenn bei ein Galvanometer eingeschaltet wurde. Als bei ein Elektromagnet angewandt und der Contact (bei und ) unterhalten wurde, zeigte die Ablenkung der Magnetnadel einen von nach , also in Richtung des Pfeiles gehenden Strom an; der Querdraht diente dabei zur Leitung eines Theils der durch den Elektromotor erregten Elektricität und die Vorrichtung , wie es der Pfeil anzeigt, zur Leitung des andern und bei weitem größeren Theils. Nun wurde die Nadel, mittelst Stifte, die an die entgegengesetzten Seiten seiner beiden Enden gehalten wurden, in ihre natürliche Lage, in die, welche sie ohne Einwirkung eines Stroms einnahm, zurückgeführt, und darauf die Berührung bei oder unterbrochen; sogleich wich sie stark nach der entgegengesetzten Seite ab, und bewieß so, in Uebereinstimmung mit den chemischen Wirkungen (1084), daß der Extra-Strom in den Querdrähten eine umgekehrte Richtung hatte als durch den Pfeil angegeben ist, d. h. als der durch die directe Action des Elektromotors erzeugte Strom[1].

1088) Mit dem bloßen Schraubendraht würden sich diese Wirkungen schwerlich erhalten lassen, weil dieser


  1. Es ward durch Versuche ausgemittelt, daß, wenn ein starker Strom bloß durch das Galvanometer geleitet und die Nadel auf obige Art in ihre natürliche Lage zurückgeführt wurde, bei Aufhebung des Stroms keine Vibration der Nadel in entgegengesetzter Richtung stattfand.