Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 12.pdf/31

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

einer elektrisirten Kugel, die in einem Zimmer, etwas entfernt von unregelmäßig gestalteten Leitern befindlich ist. Unter diesen Umständen ist die Elektricität (so zu sagen) gleichförmig auf der Oberfläche der elektrisirten Kugeln verbreitet. Bringt man aber ein Dielectricum, wie Schwefel oder Schellack in den Raum zwischen den beiden Leitern oder an eine Seite oder gegenüber einer Stelle der inneren Kugel, so wird die Elektricität sogleich auf der letzteren ungleichmäßig vertheilt (1229. 1270. 1309), obschon die Gestalt der leitenden Oberflächen, die Abstände derselben und der Druck der Luft vollkommen unverändert bleiben.

1379. Fusinieri bildete sich eine andere Ansicht als die von Poisson, Biot und Anderen, aus dem Grunde, weil Verdünnung der Luft ein leichtes Entweichen der Elektricität veranlaßt. Er betrachtet die Wirkung als entspringend aus der Entfernung des Hindernisses, welches die Luft der Expansion der Substanzen, aus welchen die Elektricität übergeht, darbietet[1]. Allein Kugeln von Platin zeigen im Vacuo die Erscheinungen so gut als solche von flüchtigen Metallen und anderen Substanzen. Ueberdieß entweicht die Elektricität, wenn die Verdünnung sehr beträchtlich ist, fast ohne Widerstand und ohne merkliche Wärme-Entwicklung. Ich glaube daher, daß auch Fusinieri’s Ansicht wenig Beifall finden könne.

1380. Ich habe wohl nicht nöthig auf das Entladungs- und Einsaugungs- (Collecting) Vermögen der Flamme zu verweisen. Ich glaube mit Harris, daß die Wärme an sich nichts bewirkt (1367), sondern nur die Luftverdünnung von Einfluß ist. Die Wirkung einer Verdünnung ist schon im Allgemeinen betrachtet (1375), und die, erzeugt durch die Hitze eines brennenden Lichts mit zugespitztem Docht und dem damit verknüpften Fortführungsvermögen


  1. Bibl. univers. 1831, XLVIII, p. 375.