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die, welche in feindseliger Gesinnung gekommen waren, um ihn anzuklagen, sahen, wie der König ihn ehrte, machten sie sich aus Furcht, es könne ihnen schlecht ergehen, davon. Alexander war übrigens von solchem Wohlwollen für Jonathas durchdrungen, dass er ihn als den ersten seiner Freunde aufzeichnen liess.

(3.) 86 Im hundertfünfundsechzigsten Jahre (seleukidischer Aera) brach Demetrius, der Sohn des ersten Demetrius, mit einer Menge Söldner, die der Kreter Lasthenes ihm zugeführt hatte, von Kreta auf und setzte nach Cilicien über. 87 Diese Nachricht erschreckte den Alexander aufs äusserste, und er eilte sogleich aus Phoenicien nach Antiochia, um dort vor des Demetrius Ankunft alles in Sicherheit zu bringen. 88 Als Statthalter von Coelesyrien liess er den Daus Apollonius zurück, der alsbald mit einem grossen Heere nach Jamnia zog und dem Hohepriester Jonathas sagen liess, es sei unrecht, dass er allein für sich in Ruhe dahinlebe, ohne dem Könige unterworfen zu sein. Ihm selbst werde es allseitig zum Vorwurfe gemacht, dass er ihn nicht unter des Königs Botmässigkeit bringe. 89 Er möge daher nicht, so lange er im Gebirge sitze, sich selbst täuschen und wunders glauben, wie mächtig er sei. Habe er Vertrauen auf seine Stärke, so solle er in die Ebene herabsteigen und sich mit seinen Kriegern messen. Dann müsse es sich zeigen, wer der Tapferste sei und den Sieg erringen werde. 90 Doch solle er wissen, dass die Wackersten aus jeder Stadt sich in den Reihen seiner Krieger befänden, welche des Jonathas’ Vorfahren stets überwunden hätten. Übrigens möge er an einer Stelle ihm gegenübertreten, wo mit Waffen, nicht mit Steinen gekämpft werde, und wo es für den Besiegten keine Schlupfwinkel gebe.

(4.) 91 Über diese Herausforderung entrüstet, rückte Jonathas mit zehntausend auserlesenen Kämpfern und mit Unterstützung seines Bruders Simon aus Jerusalem aus und kam nach Joppe, wo er ausserhalb der Stadt in Lager schlagen liess, da die Joppener vor ihm die

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/144&oldid=- (Version vom 12.12.2020)