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Thore schlossen. Es befand sich nämlich in der Stadt eine von Apollonius dorthin gelegte Besatzung. 92 Als aber Jonathas sich zur Belagerung anschickte, fürchteten die Bürger, er möchte die Stadt stürmen, und öffneten ihm die Thore. Apollonius hatte kaum vernommen, dass Joppe in der Gewalt des Jonathas sei, als er mit dreitausend Reitern und achttausend Fusssoldaten nach Azot eilte und von da aus still und langsam Schritt vor Schritt weiterzog. Vor Joppe angelangt, lockte er durch verstellten Rückzug den Jonathas in die Ebene, voll Vertrauen auf seine Reiterei. 93 Jonathas rückte aus und verfolgte den Apollonius bis Azot. Sobald aber Apollonius seinen Feind ganz in der Ebene hatte, machte er kehrt und griff ihn an. 94 Obgleich nun Jonathas die Nachricht erhielt, Apollonius habe bei einem Bache tausend Reiter in den Hinterhalt gelegt, um ihm in den Rücken zu fallen, geriet er nicht im mindesten in Verwirrung, sondern liess seine Truppen ein Viereck bilden und sich derart zur Schlacht aufstellen, dass sie sowohl einem Angriff von vorn wie von hinten begegnen konnten. Dann ermahnte er sie, mannhaften Widerstand zu leisten. 95 Während nun die Schlacht sich bis zum Abend hinzog, übergab Jonathas einen Teil des Heeres seinem Bruder Simon und hiess ihn in die feindlichen Reihen einbrechen, während er selbst seinen Kriegern befahl, die Schilde aneinander zu schliessen und so die feindlichen Geschosse aufzufangen. 96 Diese thaten sogleich, wie ihnen befohlen war. Die feindlichen Reiter aber schleuderten nun ihre Speere, bis sie deren keine mehr hatten, ohne zu treffen. Denn die Geschosse konnten ja die Krieger nicht erreichen, weil sie von den dicht aneinander geschlossenen Schilden abprallten und so mit Leichtigkeit unschädlich gemacht wurden. 97 Als sich nun die Feinde vom Morgen bis zum Abend müde geschleudert hatten, stürmte Simon, der ihre Erschöpfung bemerkte, auf ihre Reihen ein, und es gelang seinen heldenhaft streitenden Soldaten, sie zu werfen. 98 Sobald die Reiter die Flucht der Fusssoldaten

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/145&oldid=- (Version vom 12.12.2020)