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Jonathas und den Denkmälern für Simons Angehörige gewidmet. Jonathas starb, nachdem er vier Jahre lang Hohepriester und Vorsteher des Volkes gewesen war.

(7.) 213 Der an seiner Stelle zum Hohepriester erwählte Simon befreite im ersten Jahre seines Amtes das Volk vom Joche der Macedonier, sodass es denselben keinerlei Abgaben mehr zu zahlen hatte. Diese Freiheit und Steuerlosigkeit erlangten die Juden nach Ablauf des hundertsiebzigsten Jahres der assyrischen Herrschaft, gerechnet von der Besitznahme Syriens durch Seleukus Nikator. 214 Das Volk aber war derart begierig, den Simon zu ehren, dass alle öffentlichen wie privaten Schriftstücke gezeichnet wurden: Im ersten Jahre Simons, des Fürsten und Wohlthäters der Juden. Unter ihm genossen die Juden hohes Glück und besiegten ihre feindlichen Nachbarn. 215 Denn Simon brachte die Städte Gazara, Joppe und Jamnia in seine Gewalt und erstürmte auch die Burg zu Jerusalem, die er dem Erdboden gleich machte, damit sie nicht wieder ein Schlupfwinkel der Feinde werde, von dem aus sie den Juden, wie bis dahin Schaden zufügen könnten. Nachdem dies geschehen, erschien es auch ratsam, den Berg abzutragen, auf welchem die Burg gestanden hatte, damit der Tempel einen um so majestätischeren Eindruck mache. 216 Hierzu beredete er das Volk, nachdem er es zusammen berufen hatte; er stellte ihnen vor, jene Massregel sei notwendig, damit sie nicht wieder, wenn ein fremder Herrscher eine Besatzung in die Burg lege, von dieser und von den jüdischen Überläufern so viele Unbilden zu erdulden hätten, wie das geschehen sei. 217 Durch diese Worte überzeugte er das Volk um so leichter, als er ja nur dessen Nutzen im Auge hatte. Darauf legten alle Hand an, trugen den Berg ab und ruhten drei Jahre lang weder Tag noch Nacht, bis sie denselben der Ebene des Feldes gleich gemacht hatten. Von dieser Zeit an überragte der Tempel die ganze Stadt, weil die Burg samt dem Berge, auf dem sie gestanden hatte, beseitigt war. Solche herrlichen Thaten vollbrachte Simon.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/165&oldid=- (Version vom 12.12.2020)