Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/183

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bleiben wollten, die Beschneidung anzunehmen und nach jüdischen Gesetzen zu leben. 319 Er war von Natur leutselig und schamhaft, wie dies auch Strabo bezeugt, der nach Timagenes also berichtet: „Dieser Mann war leutselig und den Juden sehr nützlich, da er deren Gebiet vergrösserte; denn er nahm einen Teil des Ituräervolkes in dasselbe dadurch auf, dass er die Ituräer zur Beschneidung nötigte.“

Zwölftes Kapitel.
Wie Alexander zur Herrschaft kam und gegen Ptolemaeus zu Felde zog, aus Furcht vor Ptolemaeus Lathurus aber die Belagerung aufhob. Wie Ptolemaeus den Alexander bekriegte und die Juden niederwarf.

(1.) 320 Als Aristobulus gestorben war, liess seine Witwe Salome, welche von den Griechen Alexandra genannt wird, dessen Brüder, die, wie oben erwähnt, Aristobulus gefangen gehalten hatte, frei und bestimmte den Jannaeus, der auch Alexander hiess, zum Könige, da ihm infolge seines Alters und seiner Rechtschaffenheit der Vorrang gebühre. 321 Dieser hatte sich, kaum dass er geboren war, schon den Hass seines Vaters zugezogen und durfte ihm während seines ganzen Lebens nicht unter die Augen kommen. Der Hass gründete sich auf folgende Begebenheit. 322 Hyrkanus, der seine beiden ältesten Söhne Antigonus und Aristobulus am meisten liebte, fragte einst Gott, der ihm im Traume erschienen war, welcher von seinen Söhnen sein Nachfolger werden würde. Als Gott ihm darauf den Alexander bezeichnete, verdross es ihn, dass gerade dieser alle seine Güter erben sollte, und so liess er ihn in Galilaea, wo er geboren war, erziehen. Gott aber hatte den Hyrkanus nicht getäuscht. 323 Denn Alexander kam nach dem Tode des Aristobulus zur Regierung und liess den einen von seinen Brüdern, der nach der Herrschaft strebte, umbringen, während er den anderen, der ein ruhiges Leben führte, in hohen Ehren hielt.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/183&oldid=- (Version vom 12.12.2020)