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wenn auch mit ungewissem Erfolge, gegen die Juden zu kämpfen, als sich in offenbare Knechtschaft zu stürzen, indem man sich mit einem fremden Herrscher einlasse und dann nicht nur den jetzigen Krieg, sondern auch noch den viel schwierigeren mit Aegypten werde zu bestehen haben. 331 Denn Kleopatra werde nicht so thöricht sein, zuzulassen, dass Ptolemaeus sich bei ihren Nachbaren eine grosse Streitmacht sammle, sondern sie mit einem grossen Heere angreifen, da sie doch sogar versuche, ihren Sohn von Cypern zu verdrängen. Dem Ptolemaeus stehe es, wenn er in seiner Hoffnung getäuscht werde, frei, sich nach Cypern zurückzuziehen, während ihnen selbst in diesem Falle die äusserste Gefahr drohe. 332 Obwohl nun Ptolemaeus unterwegs diese Sinnesänderung der Ptolemaïter erfuhr, setzte er nichtsdestoweniger seine Fahrt fort und landete bei Sykaminus, 333 wo er seine Truppen, im ganzen gegen dreissigtausend Fusssoldaten und Reiter, ausschiffte. Diese führte er alsdann bis in die Nähe von Ptolemaïs, wo er sein Lager aufschlug. Da jedoch die Bürger weder seine Gesandten aufnahmen, noch sonst auf ihn hören wollten, geriet er in grosse Besorgnis.

(4.) 334 Als nun aber Zoïlus und die Gazäer den Ptolemaeus um seine Hilfe ersuchen liessen, weil ihre Äcker von den Juden verwüstet würden, hob Alexander aus Furcht vor diesem die Belagerung auf, führte sein Heer heim und benahm sich nun zweideutig, indem er insgeheim die Kleopatra gegen den Ptolemaeus zu Hilfe rief, anderseits aber mit letzterem zum Scheine ein Freundschaftsbündnis aufrecht erhielt. 335 Ja, er versprach ihm vierhundert Talente Silber, wenn er den Zoïlus aus dem Wege räumen und dessen Land den Juden überlassen wolle. Ptolemaeus schloss auch wirklich damals mit Alexander bereitwillig Freundschaft und unterwarf ihm den Zoïlus. 336 Als er aber später hörte, Alexander habe heimlich Boten an seine Mutter Kleopatra geschickt, löste er seine Verbindlichkeiten nicht ein und belagerte Ptolemaïs, weil es ihn nicht aufgenommen hatte. Und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/185&oldid=- (Version vom 12.12.2020)